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Der Platz Puerta del Sol – Spiegelbild der gesellschaftlichen Entwicklung Spaniens

Der Platz Puerta del Sol (Sonnentor) ist weitaus mehr als nur ein bekannter touristischer Platz im Herzen der Madrider Altstadt, sondern spielt eine zentrale Rolle im Leben der Spanier und insbesondere der Madrider.

Zum einen ist er der zentrale Punkt Spaniens mit dem 1950 gelegten Null-Kilometerstein für die strahlenförmig ausgehenden 6 Hauptnationalstraßen. Zum anderen ist er auch Schauplatz politischer Ereignisse und Bewegungen. Und zum dritten befindet sich hier die Uhr, die allen Spaniern sagt, welche Stunde geschlagen hat, bzw. wann das neue Jahr anfängt.

Wie wichtig der Platz ist, sieht man auch daran, dass er in Theaterstücken, in Zarzuelas, in der Literatur und im Film vorkommt. Aber eins nach dem anderen.

Adresse

Plaza Puerta del Sol, 7
28013 Madrid

Verkehrsverbindung

Metro

Sol (Linie 2, Linie 3, Linie 4)

Nahverkehrszüge (Cercanías)

C-3, C-4

Zur Geschichte der Puerta del Sol

Im 15. Jahrhundert war die Puerta del Sol ein Eingang in der christlichen Stadtmauer aus dem 12 Jhd. Das Tor stand in etwa an der Einmündung der Calle Montera und der Calle Carretas und soll während der Zeit des Krieges der Gemeinschaften von Kastilien (1520 – 1522) entstanden sein (Information auf Spanisch findest du hier). Ihren Namen hat sie, weil das Tor eine Sonne trug, denn sie öffnete sich schließlich Richtung Osten.

Kloster San Felipe el Real an der Puerta del Sol

Kloster San Felipe el Real an der Puerta del Sol
Erbaut 1546 und abgerissen 1838 – Foto gemeinfrei

Zu diesen Zeiten standen dort noch die Kirche Iglesia del Buen Suceso und das Kloster San Felipe el Real. Letzteres an der Stelle, die heute die Casa de Correos (Postamt) einnimmt. Damals gab es hier noch Treppen, die Gradas de San Felipe. Dies war einer der drei  als Mentidores bekannten Orte Madrids, wo sich die Leute trafen, um Klatsch und Information auszutauschen. Der Platz war nur halb so groß wie heute und nicht fest eingegrenzt, wie z. B. die Plaza Mayor.

Die Casa de Correos (Postamt, das Gebäude mit der Uhr) wurde zwischen 1766 und 1768 erbaut und war der Ausgangspunkt für die heutige Auslegung des Platzes. Durch das Postamt gewann der Platz an Wichtigkeit.

Während der Desamortisation von Mendizábal wurden  die Klöster San Felipe und Nuestra Señora de las Victorias abgerissen.

Als die Casa de Correos 1847 zum Innenministerium erklärt wurde, riss man einige umliegende Häuser aus Sicherheitsgründen und um das Gebäude zu erweitern ab. Daraus wurde dann der große Platz, wie wir ihn heute sehen. Die neuen Wohnhäuser mit gleicher Fassade errichtete man zwischen 1857 und 1862 m Halbkreis als Symbol der aufgehenden Sonnen um das Ministerium herum.

Der Wandel der letzten Jahre

Seine Brunnen und das bepflanzte Zentrum erhielt der Platz bei einer Umgestaltung 1959.

Als ich nach Madrid kam, war der Platz noch nicht so angenehm wie heute, denn hier fuhren noch Autos in alle Richtungen. Das änderte sich, als bei einer weiteren Erneuerung 1986 die Fußgängerzone erweitert wurde. Bei dieser Gelegenheit wurden auch Straßenlaternen aufgestellt, die man im Volksmund Supositorios (Zäpfchen) nannte. Schließlich wurden diese dann durch die heutigen im „Ferdinand-Stil“ ersetzt. Das ist ein französischer neoklassischer Stil.

5 Jahre lang (2004 – 2009) mussten wir dann riesige Bauarbeiten aushalten, während denen der gigantische unterirdische Verkehrsknotenpunkt (das Iglu aus Glas) gebaut wurde. Die Einweihung fand am 27. Juni 2009 statt. Nun haben wir hier einen unterirdischen Bahnhof, durch den Nahverkehrszüge die Hauptbahnhöfe Atocha im Süden und Chamartin im Norden verbinden und man kann unterirdisch in die Metro umsteigen.

Intercambiador der Puerta del Sol

Intercambiador der Puerta del Sol

Laut Wikipedia soll dieser 28 m tiefe, 207 m lange und 20 m breite Bahnhof der größte der Welt seiner Art sein. Die Halle misst 7 500 m2. Ob dieses Iglu nun in das Bild des Platzes passt oder nicht, sei hier dahingestellt.

Urspünglich war der Platz nicht so ebenerdig. Der höchste Punkt soll die Stelle gewesen sein, wo die Real Casa de Correos steht. Der Platz liegt 635,5 m über dem mittleren Meeresspiegel.

Das Unpersönliche macht sich auf dem Platz breit

In den 40 Jahren, die ich in Madrid lebe, hat sich nicht nur das Gesicht der Puerta del Sol stark verändert, sondern auch sein wirtschaftliches und soziales Leben. Leider – nach meinem Empfinden – nicht zum Besten. Diese Veränderung spiegelt sehr deutlich die negative Entwicklung im Allgemeinen der spanischen Gesellschaft wider, die nichts mit echtem Fortschritt zu tun hat.

Ende des 19. Jahrhundert, Anfang 20. Jahrhundert gab es im 1. Stock des Hauses Casa Cordero, wo die Calle Mayor beginnt, den Gran Bazar de la Unión. Das war die erste große Verkaufsfläche und somit eine Art Vorläufer der großen Kaufhäuser.

Der weltweit bekannte Corte Inglés hat Ende des 20. Jahrhunderts seinen Einfluss von der Calle Preciados aus auf die unteren Etagen der Wohnhäuser am Nordrand des Platzes ausgedehnt.

Zu Beginn des 21. Jahrhundert sind denn schließlich alle kleinen traditionellen Geschäfte verdrängt worden. Sie mussten kalten und unpersönlichen Franchisen, Spielsälen und Fastfood Platz machen. Apple hat sich im ehemaligen Luxushotel Paris breit gemacht. Das passt wie die Faust aufs Auge.

Geschäfte, die Gold aufkaufen, gab es in Madrid schon immer. Aber diese Wucherung, wie man sie nun seit der Krise von 2008 sieht, schreit zum Himmel. Das erinnert mich an die 60er und 70er Jahre in Deutschland, als die Antiquitätenhändler durch Deutschland fuhren, und den Leuten ihre guten alten Möbel für einen Appel und ein Ei abluchsten, die dann durch billige Plastiksachen ersetzt wurden (sehr schön in der Serie Heimat zu sehen).

Hier hätten die Regierungen, die sonst so auf Patriotismus herumreiten, darauf achten können, dass den historischen Plätzen und Gebäuden auch mit auf Vordermann gebrachten traditionellen Geschäften zu neuem Leben verholfen wird. Stattdessen ist man wie fast überall dem schnellen Geld hinterher gerannt. Traditionen, Werte, die warme Anteilnahme der Spanier, das Mitmenschliche, das mich so beeindruckte, als ich nach Spanien kam, und die eigene Kultur tritt man mit Füßen.

Etwas ist geblieben, Neues kommt hinzu

Ende des 19. Jahrhunderts gab es an der Puerta del Sol 10 berühmte und viel besuchte Cafés. Davon gibt es kein einziges mehr. Ein einziger Lichtblick hat sich gehalten: das Café und Konditorei La Mallorquina im Gebäude zwischen der Calle Mayor und der Calle del Arenal hat sich in die „moderne“ Welt gerettet.

Eine Tradition, die sich auch noch erhalten hat, sind die „Loteras“, die Verkäuferinnen der Weihnachtslotterie.

Begrüßenswert ist, dass die Puerta del Sol nun hauptsächlich eine Fußgängerzone ist. Der Platz ist nun viel angenehmer als früher und lädt nun auch ein, sich mal auf den Brunnenrand zu setzen und die Seele baumeln zu lassen.

Was in den letzten jahren hinzu gekommen ist, sind die vielen Straßenkünstler. Ich frage mich nur, warum alle auf der Puerta del Sol Unfälle darstellen. Die Motorradfahrer haben sich gleich den Blutspende-Bus mitgebracht :-).

Wichtige Ereignisse an der Puerta del Sol

Auf dem Platz der Puerta del Sol ist immer etwas los. Da Madrid nun mal die Hauptstadt ist, kommt man hier auch häufig hin, um gegen Missstände zu protestieren. Und das geschieht dann meistens auf der Plaza de Cibeles, auf dem Paseo de la Castellana und eben auf der Puerta del Sol, denn hier ist der Sitz der regionalen Regierung. Von hier zum Parlament ist es obendrein nur ein Katzensprung. Es gibt aber 3 Ereignisse, die besonders hervorzuheben sind:

Am 12. November 1912 wurde an der heutigen Hausnummer 6, Ecke Calle Carretas, der damalige Ministerpräsident José Canalejas Méndez ermodert.

Im Jahr 1931 wurde hier die zweite spanische Republik ausgerufen. Es ist kurios, dass diese Tatsache auf der spanischen Wikipedia verschwiegen wird.

#Movimiento15M – #SpanishRevolution

Das Wichtigste in unserer Zeit ist aber, dass die Puerta del Sol am 11. Mai 2011 zum Symbol des Movimiento 15M  (Bewegung 15. Mai) und der Indignados (Empörten) wurde, was wiederum auf dem Eintrag zur Puerta del Sol der deutschen Wikipedia nicht zu lesen ist. Dafür gibt es aber einen lesenswerten, wenn auch nicht ganz aktuellen Eintrag zur Bewegung der Indignados selbst.

Es begann alles mit einem Aufruf in 58 spanischen Städten zu landesweiten Protesten für den 15. Mai 2011. Danach entschlossen sich einige hundert Teilnehmer, auf der Puerta del Sol zu campen und den Protest fortzusetzen. In der darauffolgenden Woche schwoll diese Aktion zu tausenden von Teilnehmern an.

Von hier aus pflanzte sich diese Bewegung in die Stadtteile und viele Orte Spaniens weiter. Bis Ende Mai gibt es auf allen großen spanischen Plätzen dauerhafte Vollversammlungen von Demonstranten heterogener Zusammensetzung, die keiner Partei angehören.

Grund des Protestes ist, dass sich weite Teile der Bevölkerung von dem Zweiparteiensystem nicht vertreten fühlen, zumal zu den Listen der Regionalwahlen für den 22. Mai Politiker zählten, die wegen Korruption vor Gericht standen und verurteilt wurden.

Die Bewegung 15 M wirkte sich auf ganz Spanien und auch international aus. Die #SpanishRevolution wurde in der ganzen Welt bekannt. Die Masken des Comics V wie Vendetta, erschienen in allen Medien.

Zu den Forderungen der Bewegung zählen unter anderem

  • Änderung des Wahlgesetzes
  • Anwendung der im spanischen Grundgesetz verankerten Grundrechte wie das Anrecht auf eine angemessene Wohnung, ein öffentliches und kostenloses Gesundheitssystem, öffentliches laizistisches Erziehungssystem
  • Definitive Trennung des Staates von der Kirche
  • Wiederherstellung der historischen Erinnerung
  • Ein gerechteres Steuersystem
  • Ablehnung und Verurteilung der Korruption
  • Kontrolle der Banken und des Finanzsystem

Leider kann ich hier nicht alles wiedergeben. Eventuell schreibe ich dazu mal einen eigenen Artikel.
Kurzum, aus dieser Bewegung entstand eine neue Partei, namens Podemos, die heute die drittstärkste Partei ist und der PSOE (Sozialdemokraten) den 2. Platz streitig macht.

Wichtige Städte wie Madrid und Barcelona werden heute von solchen Alternativen regiert.

Was ist auf dem Platz Puerta del Sol zu sehen?

La Real Casa de Correos – das Postamt

Um den Platz herum stehen 14 Gebäude. Das zentrale und heute älteste Gebäude an der Puerta del Sol ist la Real Casa de Correos – das Postamt. Es wurde zwischen 1766 und 1768 erbaut. Mehr dazu in kannst du hier lesen.

Die anderen Häuser wurden anfänglich als Wohnhäuser im Halbkreis um die Casa de Correos herumgebaut. Es sollte die aufgehende Sonne nachgebildet werden. Besonders zu erwähnen sind:

La Real Casa de Correos
Ehemaliges Grand Hotel de Paris - heute Apple-Filiale

Das Grand Hotel de Paris – heute Apple-Filiale

Nachdem die Kirche Iglesia del Buen Suceso während der Desamortisation abgerissen wurde, baute man an seiner Stelle das Haus, wo heute Apple seine Filiale hat. Bis 2006 war es ein Luxushotel, das Grand Hotel de Paris. Man sagt, es sei das erste gewesen, das nach dem Konzept von Hotel erbaut wurde, wie wir es uns heute vorstellen, mit einem Bad im Zimmer, Zimmerbedienung usw. 2006 wurde es geschlossen. 2011 begann die Restauration. 2014 zog Apple hier ein. Mehr in diesem Beitrag.

La Casa Cordero

Das Haus Casa de Cordero in der Hausnummer 1 der Calle Mayor steht auf dem Grundstück des ehemaligen Klosters San Felipe el Real. Den Namen hat es von seinem Bauherrn Santiago Alonso Cordero. Als das Haus 1842 erbaut wurde, war das fast eine Revolution, denn es war der erste „Wohnblock“ seiner Art in Madrid. Mehr lesen.

Links Casa Cordero an der Puerta del Sol
La Mallorquina - Puerta del Sol

Die Konditorei La Mallorquina

Gegenüber der Casa Cordero steht das Haus der Konditorei La Mallorquina, die 1894 gegründet wurde. Da es das einzige Traditionelle Geschäft ist, das es noch am Platz Puerta de Sol gibt, hat es auch einen eigenen Beitrag verdient. Hier sei nur gesagt, dass der Tourismus die Einheimischen noch nicht vertrieben hat. Auch meine Familie und ich kaufen hier „traditionsbewusst“ regelmäßig unsere Trufas oder manchmal Napolitanas. In der ersten Etage kannst du sehr schön sitzen, deinen Kaffee trinken und auf den Platz schauen. Aber unten ist die Konditorei immer gestopft voll.

Die Null-Kilometertafel

Direkt vor der Real Casa de Correo auf dem Bürgersteig ist seit 1950 eine Tafel eingelassen, die den Kilometer Null der 6 Hauptnationalstraßen markiert, die strahlenförmig ganz Spanien durchziehen. Die Platte, die du heute siehst, ersetzte 2009 die erste, die farbiger und schon ziemlich abgescheuert war.

Die halbkreisförmige Inschrift „Origen de las Carreteras radiales“ bedeutet „Ursprung der radialen Fernstraßen“. Die in der gezeichneten Landkarte ausgehenden „Sonnenstrahlen“ sind genau diese Hauptverkehrsadern Spaniens.

Auf der Tafel ist rechts das alte Wappen Madrids zu erkennen. Links unten siehst du das Wahrzeichen der Bau-, Kanal- und Hafeningenieure.

Null-Kilometrtafel auf der Puerta del Sol
Bär mit Erdbeerbaum - Puerta del Sol

Der Bär mit dem Erdbeerbaum

Die vier Meter hohe und 20 Tonnen schwere Statue aus Stein und Bronze stellt den Bär und den Erdbeerbaum aus dem Wappen Madrids dar.

Der Bär wurde schon in frühesten Zeiten zum Symbol Madrids, denn hier gab es sehr viele Braunbären. Der Erdbeerbaum kam erst später dazu, es heißt, aufgrund der Aufteilung der Ländereien um Madrid von 1222 zwischen der Kirche und der Stadt. Der Kirche wurden die Weiden zugesprochen, der Stadt die Wälder.

Warum es gerade ein Erdbeerbaum wurde, weiß sich keiner zu erklären, denn in Madrid gab und gibt es nicht viele, sondern eher Steineichen. Manche vermuten, dass es wegen dem ähnlichen Klang (Madrid – Madroño) sein könnte.

Andere behaupten, der Bär verkörpert den Adel, der Erdbeerbaum die Kirche. Wenn das die Idee war, so ist sie heute noch gültig. Obwohl der spanische Staat seit der Transition weltlich ist, ist das Geklüngel mit der Kirche nicht rauszukriegen.

Die Statue wurde 1967 explizit für die Puerta del Sol geschaffen. Sie hat schon mehrere Male an anderen Stellen des Platzes der Puerta del Sol gestanden. Wer weiß, wo sie nächste Woche steht …

Das Denkmal Karl III

Vor dem Haus mit der Leuchtreklame “Tio Pepe” reitet Karl III über die Puerta del Sol. Freundliche Menschen behaupten, es soll der beste Bürgermeister Madrids gewesen sein, der sich sehr für die Stadt eingesetzt hat.

Die 9 m hohe Figur stammt von 1994. Es ist zu lesen, dass sie auf der Grundlage eines Originals geschaffen wurde, die Karl III selbst in Auftrag gegeben haben soll, um seinen Vater zu ehren. Das Original ist von Juan Pascual de Mena und steht in der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando. Die spiralförmige Inschrift fasst die Geschichte seiner Herrschaft zusammen. Wie ich gelesen habe, befindet sich im Innen der Statue eine elektronische Vorrichtung, die verhindert, dass sich die Tauben auf ihr niederlassen und sie verschmutzen.

Was ich vor dem Schreiben dieses Beitrags nicht wusste, ist, dass der Aufstellungsort 1995 durch eine Volksabstimmung, die auf dem Platz selbst stattfand, entschieden wurde. Da war ich wohl in Urlaub …

Denkmal Karl III - Puerta del Sol
Reklame Tio Pepe - Puerta del Sol

Die Leuchtreklame „Tio Pepe”

Ich weiß nicht, ob du dich noch an die 80er und 90er Jahre erinnerst. Da gab es in ganz Spanien überall riesige Werbeplakate an den Straßen und in den Städten. Irgendwann wurden die mal als sicherheitsgefährdend verboten, weil die Leute zu stark davon abgelenkt wurden. Nur einige wenige durften bleiben, wie z. B. der Stier von Osborne (aber ohne Text). Die Reklame war schon ins Kulturerbe aufgenommen worden. Immer wenn wir mit dem Auto von Madrid nach Deutschland fuhren, zählten meine Töchter die Stiere bis an die französische Grenze. Das letzte Mal waren es, glaube ich, 14.

Eine Werbung, die ebenso überlebt hat, ist die des „Tío Pepe – Sol de Andalucía embotellado“, was so viel heißt wie „Onkel Pepe – Abgefüllte andalusische Sonne“. Pepe ist ein Synonym für Josef. Als ich nach Spanien kam, fand ich das gar nicht toll.

Tio Pepe stand schon 1935 in einer etwas anderen Form auf dem Dach des Gebäudes des Grand Hotel de Paris (das Gebäude, wo Apple drin ist).

Seit 1975 wurde darüber diskutiert, alle Reklame vom Platz Puerta del Sol zu entfernen. Die Leuchtreklame des Tío Pepe hat diese Initiativen überlebt, weil man der Meinung ist, sie gehört schon zum Landschaftsbild des Platzes.
Als das Grand Hotel de Paris 2006 schloss, wurde sie zeitweilig abgebaut, 2014 aber wieder auf ihrem jetzigen Platz installiert. Ich denke mal, die Firma Apple, die jetzt die unteren Etagen des Gebäudes innehat, wollte keine Reklame für González Byass machen.

Die Statue Mariblanca

Wenn du vom Denkmal Karls III weiter in Richtung Calle del Arenal gehst, stößt du auf die Figur der Mariblanca (die weiße Marie). Sie heißt so, weil der Stein, aus dem sie ist, weiß ist. Es handelt sich um eine Replik einer Statue mit demselben Namen, die 1625 aus Italien gebracht wurde. Im Laufe der Jahre ist sie auch schon zu verschiedenen Orten gewandert. Das letzte Mal stand sie in der Casa de la Villa (Rathaus).

Laut Inschrift ist es die Göttin Venus, die ihre linke Hand auf den Kopf des Liebesgottes als geflügeltes Kind stützt.

Statue Mariblanca - Puerta del Sol

Die 10 Straßen der Puerta del Sol

Von diesem Platz gehen 10 Straßen in alle Richtungen der Stadt aus. Ich sage ausgehen, denn die Nummer 1 ist immer an der Puerta del Sol.

Wenn du aus der Metro kommst, schaust du zuerst auf die Mallorquina. Links davon ist die Calle Mayor, rechts die Calle del Arenal.

Geht man im Uhrzeigersinn weiter, kommen in der Reihenfolge

  • Calle de Preciados
  • Calle del Carmen
  • Calle de la Montera
  • Calle de Alcalá
  • Carrera de San Jerónimo
  • Calle Espoz y Mina
  • Calle de las Carretas
  • Calle del Correo

Hier siehst du live, was gerade auf dem Platz Puerta del Sol passiert!

•    Skyline Webcam live

Quellen

Monumenta Madrid

Wikipedia

Ich würde mich über ein Feedback von dir freuen

Hast du den Platz Puerta del Sol einmal besucht? Hast du etwas vermisst? Wie hat es dir dort gefallen? Hast du noch andere Aspekte, die anderen Lesern helfen können? Hast du Fragen?

Trage es einfach unten in den Kommentar ein. Ich freue mich darauf!

2 Kommentare
  1. Kalle
    Kalle sagte:

    Gut geschrieben, gefällt mir. Kenne den Platz schon als Kind, in den 70er. Tio Pepe ist für mich ein Wahrzeichen des Platzes :D War leider seit ca. 9 Jahren nicht mehr da. Viele Erinnerungen kommen hoch. Vor allem der 6. Januar, der Umzug.

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