Vom Grand Hotel de París zum Apple Store

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Am östlichen Ende der Puerta del Sol, zwischen den Straßen Alcalá und San Jerónimo, siehst du ein frisch restauriertes historisches Gebäude, in dem sich ein Apple Store breitgemacht hat. In diesem Beitrag erzähle ich dir, was es mit diesem Gebäude auf sich hat.

Dies war das berühmte Grand Hotel Paris, das 1864 unter dem Namen „Fonda de París“ eingeweiht wurde. Im Erdgeschoss, wo du heute von Apple-Mitarbeitern bedient wirst, befand sich das zu seiner Zeit beliebte „Café Imperial“, welches Ende des 19. Jahrhunderts in „Café de la Montaña“ umgetauft wurde. Das Café nahm das gesamte Erdgeschoss ein und hatte Platz für 500 Gäste.

Das Grand Hotel de París kurz nach der Gründung

Das Grand Hotel de París machte Geschichte, weil es eines der ersten Nobel-Hotels war, das ein Bad auf den Zimmern, Zimmerservice und Rezeption usw. hatte. Du kannst dir sicher vorstellen, dass die Preise dementsprechend hoch waren. Hier gingen viele berühmte Persönlichkeiten ein und aus.

Das Hotel bekam mit der Eröffnung des Hotel Ritz, dass zur Zeit umgebaut wird, große Konkurrenz. Es konnte sich aber wegen seiner ausgezeichneten Lage an der Puerta del Sol bis ins Jahr 2006 halten.

Danach stand es einige Jahre leer und zerfiel. 2011 wurde mit der Restaurierung begonnen. Apple kaufte das Gebäude und eröffnete seinen Store 2014.

Auf dem Dach des Hotels stand seit 1935 die Reklame des Sherrys „Tio Pepe“. Sie wurde zu so etwas wie einem Wahrzeichen Madrids. Diese wurde im Rahmen des Umbaus für Apple abgebaut und auf dem Dach der Hausnummer 11 der Puerta del Sol installiert.

Die Kirche del buen Suceso

Das Grand Hotel de París wurde auf einem Grundstück erbaut, auf dem zuvor ein Krankenhaus und die Kirche Nuestra Señora del Buen suceso stand. Das königliche Krankenhaus wurde 1483 auf Geheiß der Katholischen Könige erbaut. Die Kirche kam bei einem Umbau 1590 dazu.

Die Iglesia del Buen Suceso und das dazugehörige Krankenhaus. Damals war die Puerta del Sol nicht mal die Hälfte so breit. Die Carrera San Jerónimo existierte nicht.

Im Rahmen der Säkularisierung von Mendizábal wurde dieser Komplex 1854 abgerissen, so dass mehr Platz für die Puerta del Sol entstand.

Ihre Uhr wurde auf dem Dach der Casa de Correos eingebaut, von wo aus sie seitdem den Madridern anzeigt, was die Stunde geschlagen hat.

2006 wurde die Metrostation der Puerta del Sol zu einem gigantischen, unterirdischen Verkehrsknotenpunkt mit Nahverkehrszügen erweitert. Dabei entdeckte man Reste der Kirchenfundamente. Diese kannst du im unterirdischen Bereich des Bahnhofs hinter einer Glasfassade besichtigen.

Wenn du mehr über die Kirche erfahren möchtest, kannst du hier weiterlesen.

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